Kinderschutz geht uns alle an!

Am 08. November 2023 fand in der Schützenhalle in Höckel ein großer Fachtag zum Thema Kinderschutz statt. Organisiert wurde der Fachtag von Barbara Reuter (Ansprechperson Frühe Hilfen der Samtgemeinde Fürstenau) und Lisa Diekmann-Holtkamp (Ansprechperson für die Samtgemeinde Neuenkirchen). In den Netzwerken Frühe Hilfen der Samtgemeinden Neuenkirchen und Fürstenau ist der Kinderschutz regelmäßig thematisiert worden und es gab dazu stets viel Informations- und Austauschbedarf. Die Idee eines gemeinsamen Fachtages entstand, um die Synergieeffekte der Netzwerke zu nutzen.

Fast 100 Personen aus den Bereichen Krippe, Kita, Schule, Kindertagespflege, Fachdienst Jugend und sowohl Hebammen als auch Babybesuchsdienst sind der Einladung zum Fachtag Kinderschutz gefolgt. Die Samtgemeindebürgermeister Matthias Wübbel und Christoph Trame freuten sich über so viel Resonanz zu diesem wichtigen Thema.

Durch die seit 2012 im Bundeskinderschutzgesetz verankerte stärkere Einbindung von zusätzlichen Berufsgruppen aus psychosozialen und gesundheitsbezogenen Bereichen in den Kinderschutz ergeben sich neue Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Kinderschutz geht uns alle an und auch Fachkräfte außerhalb der Kinder- und Jugendhilfe sind verpflichtet, mit den Eltern in den Klärungsprozess über eine mögliche Gefährdungslage des Kindes einzutreten. Denn in der Regel arbeiten Fachkräfte Hand in Hand mit Müttern und Vätern, die ihrerseits ihre Erziehungsverantwortung ernsthaft und fürsorglich wahrnehmen. Soziale Schwierigkeiten, Überforderung von Eltern und Vernachlässigung und sogar bis zur Misshandlung und Missbrauch von Kindern darf kein gesellschaftliches Tabu sein. Vielmehr sind hier alle gefordert „Hinzuschauen“, um Familien frühzeitig Hilfe anbieten zu können und eine beginnende Krise abzuwenden.

Barbara Reuter betont: „Es geht uns um die kommunale Ebene und die Strukturen und Angebote vor Ort sowie um die weitere Vernetzung der Fachkräfte verschiedenster relevanter Professionen mit dem Ziel, mehr Handlungssicherheit zum Wohl der Kinder zu erlangen und dadurch auch die interprofessionelle Zusammenarbeit anzuregen bzw. zu stärken.“  Zur Veranstaltung wurden alle wohnortnahen Beratungsstellen in Kinderschutzfragen eingeladen. Frau Esther de Vries vom Kinderschutzbund eröffnete thematisch die Veranstaltung mit einer Präsentation und informierte über wichtige Grundlagen zum Vorgehen bei Gefährdungsverdacht. Manfred Holtermann und Michael Franke von der psychologischen Beratungsstelle Bersenbrück referierten zum Thema und stellten ihre Arbeit vor.

 Roter Faden des Fachtages und der Workshops im zweiten Teil des Nachmittags waren die Arbeitshilfen des Landkreises mit dem Ablaufschema bei einem Verdacht auf eine Kindeswohlgefährdung. Die Workshops wurden von Esther De Vries vom Kinderschutzbund Osnabrück, Verena Busselmann und Norbert Hagemann vom Fachdienst Jugend Quakenbrück, Heike Heimbrock PFIFF gGmbH Merzen, Michael Franke und Manfred Holtermann von der Psychologischen Beratungsstelle Bersenbrück gestaltet und fachlich begleitet.   

„Wir alle sind also in der Verpflichtung, in dem Prozess aktiv mitzuwirken und im Falle der Identifikation gewichtiger Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung konkrete Schritte einzuleiten und aktiv zu gestalten“, betonte Esther De Vries vom Kinderschutzbund Osnabrück.

Haben Sie Fragen oder möchten Sie eine vertrauliche und kostenlose Beratung zum Thema „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“ finden Sie hier wohnortnahe Beratung und Unterstützung:

• Deutscher Kinderschutzbund/Kinderschutzzentrum

Familienhebammen und Beratung bei Misshandlung, Vernachlässigung, sexueller Gewalt an Mädchen und Jungen,
Goethering 5,
49074 Osnabrück
0541 330360

• Psychologische Beratungsstelle Bersenbrück

Für Ehe-, Familien-,Lebens-und Erziehungsberatung,
Hasestr. 5,
49593 Bersenbrück
05439 1390